Fachverkäufer im Bereich Technik: „Das beste an meinem Job?…
René (39), Fachverkäufer im Bereich Technik/Braunware
Was machst Du hauptberuflich? Was ist Dein Job hier?
Ich bin Fachverkäufer im Bereich Technik/Braunware und berate Kunden bei Produkten aus dem Sortiment der Unterhaltungselektronik: wie beispielsweise TV, Hi-Fi, Navigationssystemen und -geräten, Kameras, usw.
Was hast Du gelernt?
Ich habe eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann abgeschlossen. Mittlerweile arbeite ich jetzt schon seit 22 Jahren in dieser Branche. Vor meinem jetzigen Job war ich schon für verschiedene Einzelhandelsfirmen in Bereich Technik tätig. Seit 2012 bin ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber.
Wie bist Du auf Deine jetzige Stelle aufmerksam geworden?
Ich habe mich vor fünf Jahren initiativ bei verschiedenen Einzelhandelsfirmen für den Bereich Zentraleinkäufe beworben. Ich habe dann einen Rückruf von meinem jetzigen Arbeitgeber erhalten und mir wurde gesagt, dass es zwar keine vakanten Stellen in der Zentrale gäbe, sie aber eine neue Filiale eröffnen würden und mich gerne kennenlernen möchten. Anschließend wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. So war ich dann von Anbeginn, also der Neueröffnung in dieser Filiale mit dabei.
Was magst Du ganz besonders an Deinem Job?
Der Umgang mit Menschen macht den Job sehr abwechslungsreich. Also es ist keine stupide Tätigkeit, wo man den ganzen Tag sitzt und immer wieder dasselbe macht. Vielmehr trifft man unterschiedliche Leute und führt interessante Gespräche. Mir gefällt es außerdem, dass ich meine Begeisterung und mein Wissen für Technik weitergeben und den Menschen helfen kann. Kaufentscheidungen im Bereich Technik sind heutzutage manchmal gar nicht so einfach. Die Technik entwickelt sich immer schneller weiter und die Auswahl ist groß. Deshalb ist auch o. k., wenn der Kunde nicht weiter weiß oder Schwierigkeiten bei der Entscheidung hat. Ich versuche es dann so verständlich zu erklären, dass es auch Laien verstehen. Ich finde es wichtig, dass man die Informationen dem Kunden anpasst, statt im Fachchinesisch die Produkteigenschaften von A bis Z runterzubeten. Es kommt immer auf die jeweilige Situation an. Manchen Kunden brauche ich nicht zu erklären, was ein Flachbildfernseher ist oder was DVB-T2 ist. Aber einem 80-Jährigen muss man möglicherweise genauer erklären, wie man Privatfernsehen aktuell mit DVB-T2 freischaltet. Das braucht er dann zum Beispiel, um bestimmte Sender schauen zu können. Das merkt man dann aber wie gesagt in der Gesprächssituation, zum Beispiel an der Art der Fragen, die der Kunde stellt.
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Von Mark Zuckerberg bis dm-Gründer Götz Werner: Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein immer wieder diskutiertes Thema in den Medien. Wie stehst Du allgemein betrachtet zu dem Thema?
Aus meiner Berufserfahrung heraus kann ich sagen, dass die Arbeit der Mitarbeiter im Einzelhandel nicht genug wertgeschätzt wird. Gerade mit Hinblick auf die zunehmende Bedeutung des E-Commerce. Im Internet finden die Kunden häufig günstigere Preise, dann fehlt aber doch die persönliche Beratung. Die finden Sie nach wie vor im stationären Einzelhandel. Ich selbst kaufe auch Produkte online. Es ist ja vollkommen in Ordnung, wenn man verschiedene Angebote vergleicht. Ich denke nur, man sollte allgemein ehrlich sein. Als Mitarbeiter sehe mich auch in der Verantwortung meinem Arbeitgeber gegenüber, wenn ich mir viel Zeit für Kunden nehme, die eigentlich gar keine Kaufabsicht haben und nur eine Gratisberatung haben möchten. Aus Mitarbeitersicht würde ich mich branchenübergreifend für fairere Vergütungsmodelle aussprechen. Schließlich übernimmt man als Einzelhandelsmitarbeiter schon eine große Verantwortung für das Unternehmen, der Job hat viel mit Zahlen zu tun; wir betreuen zum Beispiel auch den Bereich Online und E-Commerce. Und wenn man dann die Gehälter mit anderen Berufsgruppen vergleicht, wird dies nicht ganz der Arbeit gerecht würde ich sagen. Ein Vollzeitmitarbeiter im Einzelhandel sollte schon ruhigen Gewissens eine Familie ernähren können.
Wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor? Was wünschst Du Dir für die Zukunft?
Mit meinem jetzigen Job bin ich zufrieden, ich mag das Arbeitsklima hier. Wir verstehen uns sehr gut unter den Kollegen. Kenne ich aber auch nicht anders aus den Firmen, für die ich vorher gearbeitet habe. Schließlich verbringt man fast mehr Zeit mit den Kollegen, als mit Familie und Freunden. Da ist ein gutes Teamgefühl schon wichtig.
Für meine berufliche Zukunft möchte ich mich gerne verändern bzw. weiterbilden. Allgemein würde ich mir wie gesagt eine bessere Vergütung sowie faire Arbeitszeiten für Einzelhandelsmitarbeiter wünschen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Aktionen wie „Late-Night-Shopping“ oder „verkaufsoffene Sonntage“ unterm Strich keine zusätzlichen Gewinne für die Unternehmen einfahren. Und auch bei meinen vorigen Jobs haben sich die Kunden auch bei humanen Arbeitszeiten, wie samstags bis 16 Uhr, nie beschwert.